Burgplatz
Ottenstein, Burgstraße, gegenüber Haus Nr. 25
Im Jahre 1984 wurden bei archäologischen Ausgrabungen Fundamente der Nordseite der Burg freigelegt. Nach wissenschaftlicher Untersuchung des Bodendenkmals wurden über die freigelegten Grundmauern auf Initiative des Heimatvereins Wege angelegt, die den Grundriss der Anlage in diesem Teil markieren.
Auf dem Burggelände wurde im Jahre 2001, auf Initiative der Ottensteiner Vereine, eine von dem Sendenhorster Bildhauer Bernhard Kleinhans geschaffene Großplastik aufgestellt.
Vor der Plastik sind im Boden vier Platten mit folgender Aufschrift verlegt:
„RESTE EINER BURG ALS 1945 UNSERS STÄDTE IN TRÜMMER LAGEN, WURDE ALLES ZERSTÖRTE BESEITIGT UND ES WURDEN NEUE HÄUSER ERRICHTET ODER STEHENGEBLIEBENES RESTAU-RIERT. RUINEN BLIEBEN NICHT ZURÜCK. ANDERS DAS SCHÖNHEITSIDEAL DER ROMAN-TIK IN DER VERALL ALTER GEMÄUER ZENTRALES KÜNSTLERISCHES GESTALTUNGS-ELEMENT WAR. HIER NUN DAS BILD DER OTTENSTEINER BURG. DARGESTELLT IN BRONZE. SOMIT VON GÖSSERER DAUER ALS DIE STEINE DER MAUERN ES JE HÄTTEN SEIN KÖNNEN. BERNHARD KLEINHANS SENDENHORST 2000. FÜR DIE NACHWELT ERRICHTET VON DER STADT AHAUS UND DEN ÖRTLICHEN VEREINEN.“
Geschichte der Burg Ottenstein (Kurzdarstellung):
1318-1319:
Otto II von Horstmar-Ottenstein (von Ahaus-Ottenstein), Sohn des Edelherrn von Bernhard von Ahaus, errichtet die nach ihm benannte Burg Ottenstein. Als fürstbischöfliches Lehen steht sie in Fehdezeiten dem Fürstbischof in Münster uneingeschränkt (Offenhaus) zur Verfügung.
1325:
Die Burg Ottenstein fällt an den Schwiegersohn Ottos, den Grafen Heinrich von Solms, genannt von Ottenstein.
1406-1408:
Durch Belagerung und Eroberung der Burg durch den Münsteraner Fürstbischof Otto von Hoya fällt die Herrschaft Ottenstein direkt an das Fürstbistum Münster.
1427:
Otto von Hoya lässt die Burg als „Kastellburg“ zur Fürstbischöflichen Landesburg ausbauen. Die Landesburg dient den münsterischen Bischöfen fortan als Grenzfeste zur Landesverteidigung.
1525:
Weiterer Ausbau der Festung durch Fürstbischof Friedrich von Wied.
1533:
Der fürstbischöfliche Amtmann Dietrich von Morrien befestigt die Burg und das Wiegbold durch neue Festungsgräben.
1588-1589
Im Spanisch-Holländischen Krieg wird Ottenstein von geldrischen Reitern niedergebrannt.
1635:
Während des Dreißigjährigen Krieges wird der Ort durch hessische Truppen zerstört.
Nach 1648:
Unter Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen erfolgt der Wiederaufbau.
1657-1664:
Domdechant Bernhard von Mallinckrodt, Konkurrent von Galens auf den Bischofssitz, wird in der Burg bis zu seinem Tod 1664 gefangen gehalten.
Seit 1703:
Zunehmender Verfall der Burganlage; ein Großteil der Gebäude ist ohne Dach, Mauern sind teilweise eingestürzt.
1720:
Hofarchitekt Gottfried Laurenz Pictorius erstellt Pläne zum Wiederaufbau der Anlage, die jedoch nicht mehr zur Auzsführung kommen.
1748:
Die Türme der Burg werden nachweislich immer noch als Gefängnis genutzt.
1754:
Die Pfarrkirche St. Georg wird um ein Joch mit Steinen aus der Burgruine erweitert.
1803:
Durch den Reichsdeputationshauptschluss fällt Ottenstein an die Fürstenfamilie Salm-Salm, die die Anlage an die Familie Banken verkauft.
1805:
Einebnung der Festungswälle und -gräben, Turmreste sind noch bis zu einer Höhe von 18 Metern erhalten.